Die Feiertage sind vorbei. Wie hast du diese erlebt? Waren sie Genuss oder Stress? Eher ein Aushalten der Situationen oder hast du dir Zeit nehmen können für Besinnlichkeit, Nachdenken, Reflexion über das vergangene Jahr?
Wie auch immer diese letzten Tage des alten Jahres 2022 für dich ausgesehen haben, das neue Jahr hat begonnen. Unweigerlich schreiten die Tage voran.
Egal was um dich herum passiert, sei es auf weltwirtschaftlicher, weltpolitischer oder auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene, was du direkt bewirken kannst ist dein inneres Erleben, und damit in Konsequenz auch dein dir nahes Umfeld.
Und für diesen dir direkt beeinflußbaren Bereich deines Lebens möchte ich dich einladen, dir 10 Minuten Zeit zu nehmen mit folgender Frage: Mit welcher Brille gehst du ins neue Jahr?
Ist sie ganz beschlagen und grau, weil du dich den Ereignissen der Welt zu sehr annimmst? Konntest du die drohenden Risse, verursacht durch dir Coronazeit, schon reparieren? Oder bist du bereits gut geübt darin mit Zuversicht deine dir eine eigene Brille zu kreieren, mit Distanz, einer klaren Sicht und der Fähigkeit zur Selbstliebe?
Wie ist das gemeint?
Jeder von uns kennt bestimtt die wunderschöne Bezeichnung der „rosaroten Brille“ wenn Menschen verliebt sind. Egal wie sich das Leben außerhalb verhält, ist man verliebt sieht man die negativen Seiten des Lebens weniger, ist freudiger, zuversichtlicher und rundum glücklicher. Nun ist es nicht alltäglich, verliebt zu sein. Und dennoch ist die rosarote Brille ein Geschenk unseres Gehirns, unsere Hormone. Wir produzieren dieses Sicht auf die Welt aus uns heraus. Was, wenn ich dir jetzt sage, dass du ganz allein entscheiden kannst mit welcher Art von Brille du durch den Alltag läufst?!
Dass du ähnlich wie die rosarote Brille des Verliebtseins, andere Brillen und damit Sichtweisen kreieren kannst, damit du dich selbst, deine Mitmenschen und überhaupt das Leben angenehmer wahrnehmen kannst.
Das lässt sich ändern mit regelmäßiger Übung. So wie du deinen Körper trainieren kannst, so sind psychologische Übungen wie ein Fitnessstudio für die Seele. Es ist das Gegenteil von den Kopf in den Sand zu stecken. Sich immer wieder bewusst zu machen was gut läuft, was alles vorhanden ist, was du gut kannst, kostet teils Kraft und Anstrengung aber es lohnt sich, genaus wie regelmäßige Bewegung.
Was sind deine Ideen dazu?
Notiere sie gern für dich und versuche sie in dein Leben zu integrieren. Getreu nach dem Motto: „Fake it until you make it“. Klingt etwas harsch, funktioniert jedoch sehr gut wenn man bereit ist daran zu arbeiten. Unser Verhalten funktioniert hauptsächlich nach dem Prinzip der Gewohnheit. Die deutsche Gesellschaft befindet sich leider eher gut darin Vieles mit einer negativen Brille zu sehen. So ist auch unser individuelles Denken, Fühlen und Verhalten oft beeinflusst, von dem was fehlt, was nicht gut gelaufen ist, wovon wir zu wenig haben. Es ist Zeit dies zu ändern, da wir ein unglaublich erfülltes und sicheres Leben in diesem Land haben. Anfangen kannst du nur bei dir selbst.
Wie komme ich zu diesen Überlegungen? Meine Ideen beziehen sich vor allem auf das Buch des Autoren Francois Lelord: „Hector und die Kunst der Zuversicht“ (Eine absolute Leseempfehlung; Details findest du hier).
In diesem Buch betrachtet der Protagonist seine Umwelt und beschreibt auf angenehme Art und Weise welche Brillen und damit Sichtweisen sich die Menschen aufsetzen und welche sich davon günstig für das innere und äußere Erleben auswirken. Er selbst bereist dafür die Welt und gewinnt dabei am Ende interessante Erkenntnisse über sich selbst.
Gern verrate ich dir meine Lieblings-Rosa-Brille, welche ich mir aus dem Buch mitgenommen habe. Sie hat mir schon mehrfach im Alltag geholfen. Ich versuche sie täglich zu nutzen „Rosa Brille Nr. 4: Treten Sie ein paar Schritte zurück und schauen Sie auf alles, worin sie Glück haben“. (Lelord, S.217).
„Rosa Brille Nr. 4: Treten Sie ein paar Schritte zurück und schauen Sie auf alles, worin sie Glück haben“.
(Lelord, Francoise: Hector und die Kunst der Zuversicht S.217).
Ich ergänze diesen inneren Blick auch gern indem ich nicht nur zurück, sondern ebenso einen Schritt zu Seite zu trete. Das verändert die Perspektive noch zusätzlich. Mir hilft es ungemein. Dir vielleicht auch?!